
Orgelsommer 2021
5.Konzert am Sonntag 22.08. mit Pascal Reber, Straßburg
Kathedral-Kollegen 2

27. Orgelsommer im Quirinusmünster Neuss
Zum 27. Mal veranstaltet der Förderkreis der Kirchenmusik am Quirinusmünster Neuss einen „Orgelsommer“.
„Kathedral-Kollegen 2“ – lautet 2021 der thematische Rahmen für fünf Konzerte an der renovierten Münsterorgel aus der Werkstatt Seifert.
Vier Gäste, die an architektonisch herausragenden Kirchen ihren Dienst tun und Münsterkantor Joachim Neugart werden in fünf Konzerten die ganze Farbigkeit der großen Seifert-Orgel im Quirinusmünster vorstellen.
Im zweiten Konzert am Mittwoch, den 11. August, präsentiert Peter Van de Velde,Domorganist in Antwerpen, ein Programm, das den Bogen spannt von Camille Saint-Saens zu Marcel Duprés Symphonie Passion – ein Kaleidoskop von insgesamt 5 Beiträgen.
Am Sonntag, den 15. August verwöhnt Münsterorganist Andreas Liebig aus Basel die Orgelfreunde mit dem Programm „Liszt und Maria“. Es erklingt Orgelmusik zum Fest „Mariä Himmelfahrt“ und die große Fantasie über „Ad nos, ad salutarem undam“ von Franz Liszt.
Joachim Neugart, Münsterkantor in Neuss, ein ausgewiesener Spezialist der großen zyklischen Form, spielt am Mittwoch, den 18. August die Orgelfassung der „Sinfonie aus der neuen Welt“ von Antonin Dvorak, dazu auch einige Plenumsklänge von Johann Sebastian Bach.
Im Abschlusskonzert am Sonntag, den 22. August kommt ein Musiker aus Straßburg nach Neuss: Domorganist Pascal Reber macht sich große Mühe mit den hochvirtuosen Praeludiuen und Fugen von Marcel Dupré, dazu erklingt einiges von Olivier Messiaen („Die Himmelfahrt“) und Charles Tournemire.
Alle Konzerte beginnen um 20 Uhr. Der Kostenbeitrag zu Orgelkonzerten beträgt jeweils € 10.-/ ermäßigt € 7.-; An der Abendkasse wird eine Abo-Card für alle fünf Konzerte zum Preis von € 35 angeboten, diese ist auch zu bestellen unter 02131/21719.,
Die Abo-Card ist auch im Vorverkauf bei der Tourist-Information Neuss zu erhalten.
Besucher-Regelung Stand 06.08.
1,5 Meter Abstand zw. zwei Haushalten, Maskenpflicht.
Einlass empfohlen ab 19:30 Uhr
Die Geschichte der Orgel des Neusser Quirinusmünsters
Die große Orgel des Quirinus-Münsters Neuss wurde im Jahre 1907 von der Orgelbaufirma Ernst Seifert, Köln-Mannsfeld und Kevelaer im rein pneumatischen Membranladensystem gebaut. Die Disposition umfaßte 78 Stimmen, verteilt auf drei Manuale und Pedal. Das Instrument wurde in den beiden Seitenemporen auf der Nord- und Südseite aufgestellt. Der Spieltisch befand sich auf der Hauptempore. Die Orgel fand damals durch die Fachwelt große Beachtung. Der erste große Einschnitt in die Substanz des Werkes geschah bereits 1914, als bei einem Turmbrand herabstürzende Glocken die Hauptempore und den Spieltisch zerstörten. Die Orgel wurde darauf elektrifiziert, der neue Spieltisch wurde auf der nördlichen Empore plaziert. In dem 1934 für notwendig erachteten Spieltisch finden sich Umbenennungen der Disposition, die dem veränderten Zeitgeschmack entsprachen, zunächst aber keine Eingriffe in das Pfeifenwerk mit sich brachten. Die zum Hauptschiff weisenden Emporenbögen wurden 1938 mit stummen Prospektpfeifen bestückt, um dem Werk ein “würdiges Aussehen” zu verleihen. 1942 wurde die Orgel ausgelagert, um sie vor Kriegseinwirkungen zu bewahren. 1947 wurde sie dann instandgesetzt. Hierbei kam es dann zu Veränderungen der Disposition im Sinne einer Aufhellung des Gesamtklangs. Gleichzeitig erfolgte die Vorbereitung eines vierten Manualwerkes in Verbindung mit einem neuen Spieltisch, der auch heute noch in Gebrauch ist. 1955 wurde das Pfeifenwerk des vierten Manuals installiert. Bei der jüngsten Reinigung und Instandsetzung 1993/94 wurden sämtliche Windkanäle erneuert, das Schwellwerk erhielt ein neues Gehäuse aus massiver Fichte, die Verkabelung im Spieltisch wurde erneuert, neue Gebläse-Maschinen, jetzt im Gehäuse aufgestellt, sorgen für eine verbesserte Windstabilität. Im Spieltisch wurde eine elektronische Wechselwirkungsschaltung untergebracht. Das Gehäuse wurde farblich neu gefaßt. Die Orgel beweist ihre vorzügliche Eignung zur Darstellung romantischer Orgelmusik in Liturgie und Konzert. Besonders erwähnenswert ist der ausdrucksstarke Fundus an Grundstimmen und Zungenstimmen. Das Werk basiert auf einem 32′-Pedalfundament und umfaßt heute 86 klingende Register. Die samstäglichen Orgelstunden zur Marktzeit und die Münsterkonzerte erfreuen sich einer konstanten Zuhörerschaft.
Die Orgel erfuhr Ende 2015 eine grundlegende Reinigung, außerdem wurde ein neuer moderner Spieltisch fertiggestellt und eingebaut. Die stummen Prospektpfeifen wurden entfernt – damit erhielt die Orgel ihre ursprüngliche Klangausrichtung zurück.
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